Baum des Jahres 2024
Mehlbeere
Die Echte Mehlbeere ( Sorbus aria) ist eigentlich keine Beerenart, sondern ein vielstämmiger Baum oder Strauch, der mit dem Apfel verwandt ist. Die leuchtend orangeroten Früchte mit gelbem Fruchtfleisch haben ein Kerngehäuse mit zwei Kernen. Diese Kerne sind ungiftig, können aber Erbrechen verursachen. Das Fruchtfleisch kann eingekochten Früchten oder Essig beigefügt werden, schmeckt jedoch eher mehlig und langweilig für Menschen. Für Vögel und einige Säugetiere ist es eine Nahrungsquelle. Da die Früchte sogenannte Wintersteher sind, fallen sie jedoch erst im Folgejahr ab, sofern sie nicht schon von den Tieren, die fliegen oder anderweitig heranreichen können, verspeist wurden.
In Deutschland ist sie in hügeligem und bergigem, sogar bis zu 1600m alpinem Gelände zu finden. Auch in Städten gedeiht sie und bietet Bienen von Stadtimkern Nektar. Sie bevorzugt sonnige und konkurrenzfreie Standorte. Sie wächst am besten in kalkhaltigen Böden und kann nicht in quarzhaltigen gedeihen. Sie gilt als Pioniergehölz und ihre Samen werden von Vögeln verbreitet.
Eine besondere Eigenschaft ist, dass sie sich durch die Kreuzung nah verwandter Baumarten selbst klonen kann. Teilweise entstehen daraus Hybride, die wiederum entweder ohne oder mit Bestäubung fortpflanzungsfähig sind. Ein Beispiel dafür ist die aus drei Arten (Mehlbeere, Elsbeere, Eberesche) gekreuzte schwedische Mehlbeere.
Quellen
- Baum des Jahres – Dr. Silvius Wodarz Stiftung
- Eisenreich/Handel/Zimmer: BLV Tier- und Pflanzenführer für unterwegs. BLV 1996, S. 72
Vogel des Jahres 2024
Kiebitz
Der Kiebitz ist die größte Art der Regenpfeifer und ein Bodenbrüter. Benannt ist der Kiebitz nach seinem auffälligen Ruf „Kie-wit“.
Vormals in mittlerweile kaum noch vorhandenen Mooren und Feuchtgrünland beheimatet, weicht er auf Flächen mit kurzer Vegetation und wenig Unterholz, wie z. B. Landwirtschaftsflächen, aus. Dies gefährdet oft die Brut, welche von Anfang März bis Juni erfolgen kann und bei deren Küken es sich um Nestflüchter handelt. Auch das Nahrungsangebot, welches aus Insekten und deren Larven besteht, schwindet zunehmend.
Quellen
- NABU Vogel des Jahres
- NABU Pressebilder
- Nüßlein, Fritz: Das praktische Handbuch der Jagdkunde. 15., überarb. Auflage, BLV2003. S. 156
Wildtier des Jahres 2024
Igel
Der Igel ist ein dämmerungs- und nachtaktives Säugetier, dass sich von Insekten, Würmern, Spinnen und Schnecken ernährt. Pflanzen, Obst und Gemüse frisst er nicht.
Er hält von November bis März Winterschlaf und nutzt sein Winterquartier an frostigen Tagen teils noch bis in den Mai hinein.
Sein Lebensraum wird durch Bebauung immer eingeschränkter und gefährlicher, wie beispielsweise durch Straßen.
Quellen
Fledermaus des Jahres 2024+2025
Große Mausohr
Die Fledermaus des Jahres wird immer für zwei Jahre vom europäischen Fledermausdachverband „BatLife Europe“ gewählt. Diesmal ist es das Große Mausohr, welches unter anderem auch im Kirchturm in Scheyern und somit in unserem direkten Umfeld beheimatet ist. Der tägliche Lebensradius dieser Fledermäuse beträgt bis zu 25km.
Volker Riehm, Experte für Fledermäuse, hat uns auf der Frühjahresversammlung am 18.04.2024 einen spannenden, informativen Vortrag über die Lebensweise von Fledermäusen in unserer Region und darüber hinaus gehalten.
Blume des Jahres 2024
Grasnelke
Weder ein Gras noch eine Nelke: Die Grasnelke ist ein Bleiwurzgewächs.
Der niedrige, polsterartige Wuchs mit schmalen und spitzen Blättern erinnert zu Recht an Gras, doch der Schein trügt. Schon ab Mitte Mai überzeugen zahlreiche aus dem Polster wachsende Blütenstände, dass es sich in der Tat um eine wunderschöne Wildblume handelt.
Rosa- bis purpurfarbene Blütenköpfe mit mehreren Einzelblüten locken Schmetterlinge und Wildbienen aller Art an. Dieser Blüten- und Insektenreigen erstreckt sich dann bis tief in den Herbst hinein. Je nach Standort und Pflege erreicht der Blütenstand der Grasnelke eine Höhe von bis zu 30 cm. Die Merkmale der Pflanzenart weisen zwar insgesamt Ähnlichkeiten mit den Nelkengewächsen auf, tatsächlich handelt es sich hierbei aber um ein Bleiwurzgewächs (Plumbaginaceae). Der Name der Pflanzenfamilie weist darauf hin, dass ihre Vertreter mit Böden zurechtkommen, die mit Schwermetallen belastet sind. Aber auch salzhaltige Böden, wie an der Nordseeküste, können besiedelt werden.
Die Loki Schmidt Stiftung kauft, gestaltet und pflegt seit über 40 Jahren Naturflächen für bedrohte Pflanzen und Tiere deutschlandweit. Durch Bildungsarbeit mit über 1.000 jährlichen Veranstaltungen begeistert sie für die Schönheit und Vielfalt der Natur und regt dazu an, Verantwortung zu übernehmen. Viele praktische Projekte zum Schutz der Natur in Hamburg und ganz Deutschland haben die Stiftung bekannt gemacht. Die Aktion „Blume des Jahres“ wurde bereits 1980 von Loki Schmidt initiiert, um zum Schutz von Wildpflanzen aufzurufen. Die Arbeit der Stiftung ist zu einem großen Teil aus Spenden finanziert.
Quellen
- Loki Schmidt Stiftung: Blume des Jahres 2024
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Video: Leonie Ahmadi und Julian Denstorf
Staude des Jahres 2024
Blutweiderich
Der Blutweiderich ist eine heimische Blühpflanze, die wichtiger Nektar- und Nahrungslieferant für Insekten und z. B. die Raupen des Nachtpfauenauges ist, die die Blätter frisst. Die Blüten wachsen in bis zu einem Meter hochen Kerzen und blühen dunkelrosa von Juli bis September.
Diese Staude ist für den heimischen Garten geeignet, ist bienen- und schmetterlingsfreundlich und wird von Schnecken verschmäht.
Quellen
Diese und weitere Jahreswesen 2024
Siehe: NABU Natur des Jahres